Da gibt es diesen Aufkleber für Geländewagen, den man manchmal sieht: “You can go fast, i can go anywhere.” Going anywhere ist schon immer ein Traum von mir gewesen – weiterfahren zu können, wo die Hymermobile umkehren müssen. Entlegene Surfspots erreichen zu können oder einfach nur den traumhaften Aussichtspunkt an der Klippe ansteuern zu können, der dem Auto einiges abverlangt. Unseren Sprinter habe ich diesbezüglich optimiert so gut es geht. Wir machen richtig tolle Reisen damit und haben den Bus bisher sicher über jede Piste manövriert. Das ein oder andere Mal ist es eng gewesen. Im Herbst 2015 ist mir in Galizien die Kupplung abgeraucht – das Übersetzungsverhältnis des Sprinters lässt mit den großen Rädern an Steilhängen und in Sandgruben zu wünschen übrig – da fehlt die Untersetzung – es ist und bleibt nunmal ein 4×2 Transporter.
Den Gebrauchtwagenmarkt für Allradfahrzeuge beobachte ich schon einige Jahre. Immer wieder habe ich hin- und her überlegt in Bezug auf Antriebsart, Fahrzeuggröße und natürlich die Kosten. Vom Sprinter 4×4, Steyer 12M18 über Hanomag AL28 bis hin zum Lada Niva habe ich eine Menge Allrader probegefahren. Da ich mit dem Fahrzeug vorerst keine Weltreise plane, habe ich eine alltagstaugliche Größe ins Auge gefasst. Ein gewisses Maß an PKW-ähnlichem Fahrkomfort war wünschenswert, aber kein Muss.
Aufgrund meiner Leidenschaft für altes Blech habe ich mich bei der Suche auf Baujahre nicht jünger als 30 Jahre konzentriert – die historische Zulassung wird angestrebt. Nachdem ich über mehrere Monate kreuz und quer durch die Republik gefahren bin auf der Suche nach einem Toyota Landcruiser HJ61 oder einem Nissan Patrol W160 mit erhaltenswerter Basis, bin ich 2016 dann fündig geworden:
Es handelt sich um einen `86er Nissan Patrol Station Wagon W160 mit dem 3,3 Liter Turbodiesel. Der Innenraum ist in einem guten und vor allem kompletten Zustand, sogar die dritte Sitzreihe ist vorhanden. Inzwischen wurde der Rahmen gestrahlt, gepulvert und alle Chassi- und Fahrwerksteile wurden entrostet und neu beschichtet. Alle Gummis, Buchsen und Lager sind neu und wir haben der Karosserie einen dezenten 2 -Zoll-Bodylift verpasst. Der Patrol bekommt nun beim Lackierer sein neues Farbkleid verpasst, RAL 7011, eisengrau. Uns gefällt`s…
Hallo,
schöner 160er und eine gründliche Restauration. Sieht alles sehr gut aus. Wie hast Du denn die Roststellen in den Radläufen behandelt? Eine Auflistung der verwendeten Mittel und Materialien für die Konservierung wäre interessant. Fluidfilm für die Rahmeninnenseite habe ich schon erkannt. Wie wirst Du denn die Karosseriehohlräume behandeln?
Fahre selbst einen relativ originalen und kompletten (und weißen) W160 und werde diese Schritte auch noch gehen (müssen) in den nächsten Jahren, zumindest für einzelne Bereiche. Habe hier schon ein paar interessante Details sehen können. Freue mich auf weitere Bilder vom Zusammenbau.
Weiterhin alles Gute und viel Spass beim Bauen!
Hallo, danke für Dein Feedback! Wir haben alle Roststellen herausgetrennt. Die Radläufe sind komplett neu gebaut. Zunächst Schweißprimer drauf (der rote von Mipa). Lackaufbau beim Lackierer dann mit EP-Grundierung. Die Hohlräume werde ich wohl einmal mit Owatrol fluten und nach der Durchtrocknung dann mit Seilfett. Ist für mich besser zu verarbeiten als Sanders. Den fluidisierten Rahmen werde ich nach einem halben Jahr auch noch mal mit Seilfett nachbehandeln. Eine genaue Auflistung und weitreichende Fotodokumentation erfolgt nach erfolgreichem Abschluss des Projektes. Zeig doch auch gerne mal ein Bild von Deinem Fahrzeug. Wenn Du Interesse hast an einem Informationsaustausch (Teile etc.) melde Dich gerne wieder. Viele Grüße & allzeit gute Fahrt!