Aus einem spontanen Low-Season-Trip entlang der Atlantikküste wurden im Herbst 2016 für uns überraschend zwei Reisen: Als sich im Oktober ein wunderbarer Familienurlaub mit viel freiem Camping, entspannt leeren Stränden und tollen Surfbedingungen dem Ende neigte, wurde unsere Heimfahrt durch einen Kupplungsschaden am Sprinter abrupt beendet. Zum ersten Mal in zwanzig Jahren Roadtripping waren wir mit einem Schaden konfrontiert, der sich mit Bordmitteln nicht mehr beheben ließ…An einem Freitagabend und planmäßigem Antritt unserer Rückfahrt, die wir mit zwei vollen Reisetagen für ca. 1400 km vorgesehen hatten, machte bereits nach 50 km ein Totalausfall des Kupplungsautomaten die Weiterfahrt unmöglich. Nach meiner Diagnose, dass das Zweimassenschwungrad sich wohl verabschiedet haben musste, sowie der eigenen Verwunderung darüber, keinerlei Vorzeichen wie Rupfen der Kupplung oder Ähnliches wahrgenommen zu haben, folgte die Ausarbeitung eines Fluchtplanes für die gesamte Familie. Da der bevorstehende Montag mit alltäglichen Verpflichtungen in Deutschland auf uns wartete, schien ein Zurücklassen des Fahrzeuges und die Inanspruchnahme fremder Hilfe für die Heimreise unausweichlich zu sein. Den Sprinter alleine im Ausland stehen lassen? Undenkbar! Zähneknirschend musste ich mich dann dennoch mit dem Gedanken anfreunden, mich vorerst von dem Fahrzeug zu trennen und es folgte die bittere Erkenntnis, diese Reparatur aus logistischen Gründen wohl nicht selbst durchführen zu können. Mercedes hatte Samstags geschlossen und die benötigten Kupplungsteile waren nicht vor Mitte der Woche am Ort zu erwarten. Eine weitere Woche Camping auf dem Hof einer ausländischen Mercedes-Benz-Vertretung konnte ich meiner Familie nicht anbieten. Hatten wir dem gelben Engel im Jahr zuvor noch den Rücken gekehrt, machte sich nun eine gewisse Skepsis gegenüber der gebuchten Schutzbriefleistung der Fahrzeugversicherung breit. Völlig unbegründet wie sich herausstellen sollte, denn die Organisationsleistung des Pannendienstes aus dem Euroschutzbrief war herausragend. Innerhalb kürzester Zeit waren das Abschleppen und die Werkstatt organisiert und die Rückflüge für die gesamte Familie gebucht. Unser Sohn freute sich über die Fahrt im Abschleppwagen und bewunderte wenige Stunden später am Terminal die Flugzeuge.
Zwei Wochen später flog ich, ebenfalls abgedeckt durch die Schutzbriefleistung, zurück zum Fahrzeug und wurde mit einigen weiteren schönen Herbsttagen und guten Surfbedingungen für meine Geduld belohnt.
[supersocialshare theme=”dark” networks=”facebook,google,twitter,linkedin,pinterest” orientation=”line”]
0 Kommentare zu “zweimal Roadtrip im Herbst 2016”